Mützen der Nanai/Hezhen
Russland, Sibirien/China, Mandschurei, 19. Jh.; Baumwolle, Seide, Leder, Fell, Glas, Ø: 21 cm; Inv. Nrn.: 4776a, 25.19: 4, Geschenk: Schüler Bergengrün, 1905, Konsul W. Bartels, Berlin-Friedenau, 1925
Die ehemals als Golden bezeichnete Ethnie, die am Amur und seinen Nebenflüssen lebt, nennt sich selbst entweder Nanai (Russland) oder Hezhen (China). Vor allem die Hezhen pflegten über Jahrhunderte Kontakte zu den benachbarten Mandschuren und Nordchinesen, das spiegelt sich unübersehbar in ihrer Kleidung wider. Die teilgefütterten Mützen mit Pelzbesatz bestehen aus einem zentralen hellen Fellstück, an das verschiedene mit Lederapplikationen verzierte Stoffstreifen angenäht wurden. Zusätzlich wurden auf dem Pelzstück verknotete Kordeln und ein dunkleres Stück Fell befestigt. Die Mütze rechts hat zudem noch mit bunter Seide und Knöpfen bestickte Ohrenklappen; sie gehörte ursprünglich zur Kleidung eines Jägers. Gehalten wurden die Mützen mittels eines Bandes unter dem Kinn.