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Call for Papers
zur Tagung Koloniale Objekttransfers und Indigene Agency
25.03. + 26.03.2024

Die Völkerkundesammlung Lübeck beschäftigt sich – wie viele Ethnologische Museen - derzeit intensiv mit den kolonialen Wurzeln ihrer Bestände, mit der Identifikation von Raubgut und der Möglichkeit von Rückgaben. Aktuelle Forschungen stellen jedoch bisweilen die ebenso pauschale wie abwertende Wahrnehmung der Herkunftsgemeinschaften als naive und wehrlose Opfer vermeintlich allmächtiger Kolonialherr:innen in Frage. So finden sich in Museumssammlungen und historischen Dokumenten Hinweise auf von Einheimischen initiierte Sammlungen und Verkäufe von Kulturgütern oder sogar eine gezielte Produktion von Nachbildungen für den europäischen Markt. Ebenso finden sich Beispiele, in denen Gemeinschaften Objekte gezielt verbargen oder aktiven Widerstand gegen die europäische Sammelwut leisteten. Erkenntnisse über diese aktive Rolle der Indigenen in den kolonialen Netzwerken sollen im Rahmen einer Fachtagung gesammelt und diskutiert werden. Ziel ist es dabei keineswegs, das Unrecht des Kolonialismus zu relativieren, sondern die Betroffenen als Akteure ihrer eigenen Geschichte zu würdigen.  Wir laden alle interessierten Fachleute ein, sich mit Beiträgen an dieser Tagung zu beteiligen.

Weitere Informationen finden Sie in unserem Call for Papers (pdf)

Typenfigur | Indien | um 1900 | Stoff, Holz, Ton
Teller der Haida | Kanada | Mitte 19. Jh. | Argalit
Doppelfigur | Zentralafrika | Mitte 19. Jh. | Elfenbein
Messer der Sami | Finnland | um 1900 | Rentierknochen, Metall, Leder