Begrüßung und Einführung:
Dr. Tilmann von Stockhausen
Leitender Direktor der Lübecker Museen
Dr. Susanne Füting
Leiterin Museum für Natur und Umwelt
Dr. Lars Frühsorge
Leiter Völkerkundesammlung
Im Anschluss lädt das Generalkonsulat der Republik Chile zu einem Glas chilenischen Wein ein.
Einlass ab 17:30 Uhr an der Museumskasse, Musterbahn 8, 23552 Lübeck.
Tickets erhalten Sie hier!
Anmeldung ausschließlich über: https://secure-lernnetz.de/formix/
Veranstaltungsnummer: MUP0088
Eine Ausstellung der Völkerkundesammlung Lübeck mit dem Museum für Natur und Umwelt.
Mit Feuerland und der Osterinsel nehmen wir zwei als „Ende der Welt“ bekannte Inseln in Augenschein. Die Ausstellung kombiniert hochwertiges Fotomaterial über die naturräumlichen Gegebenheiten mit Exponaten und historischen Daten über die indigenen Gemeinschaften Chiles. Im Zentrum bleibt dabei stets die Anpassung dieser Menschen an die im Laufe der Zeit wechselnden klimatischen und historischen Bedingungen. Ihr Beispiel kann als ein Zeichen der Hoffnung in unserer heute zunehmend von globalen politischen und klimatischen Veränderungen geprägten Welt dienen.
Die Osterinsel gilt nicht nur als der entlegenste Ort der Welt, sondern wird auch immer wieder als mahnendes Beispiel für eine Gesellschaft zitiert, die sich durch ihren Raubbau an der Natur selbst zerstört hat. Tatsächlich ist die Geschichte der Insel neueren Forschungen zufolge vielmehr jedoch geprägt von einer bemerkenswerten Anpassung der indigenen Bevölkerung an die ökologischen Veränderungen, so dass sich die Menschen selbst nach ihrer Kolonisation durch Chile eine eigenständige Kultur bewahren konnten.
Dramatischer war das Schicksal der Indigenen Patagoniens und Feuerlands, die als Jäger und Seenomaden eine sehr naturnahe Lebensweise pflegten. Durch den Zusammenstoß mit europäischen Goldsuchern und Schafzüchtern, die sich Ende des 19. Jahrhunderts in der Region niederließen, wurden ihre Kulturen nahezu ausgelöscht. Erst in jüngster Zeit findet eine Rückbesinnung auf altes Wissen und die eigene Identität Ausdruck, die für die Indigenen stets Hand in Hand mit dem Kampf um eine Bewahrung ihrer natürlichen Umwelt geht. Nebenbei wird auch der eine oder andere Bezug zu unserer Stadtgeschichte hergestellt. So stammen einige Exponate von einem Lübecker Auswanderer in die Südsee und von der Farm „Nueva Lubecka“ in Patagonien, während aus Südamerika stammende Nandus (Laufvögel) heute im Lübecker Umland eine Heimat gefunden haben.
Dieses Ausstellungsprojekt entsteht in Kooperation mit den indigenen Gemeinschaften sowie der Christan-Albrechts-Universität Kiel. Mit Dr. Andreas Mieth wird diese Ausstellung durch einen der weltweit führenden Ökosystemforscher für die Osterinsel wissenschaftlich begleitet. Zudem wird im Rahmen dieser Ausstellung ein erster Einblick in die neuesten Forschungen der Lübecker Völkerkundesammlung gegeben. Die Ausstellung ist zweisprachig in Deutsch und Spanisch konzipiert und wird von einem reichhaltigen Veranstaltungsprogramm begleitet.
Die Ausstellung bietet zahlreiche Anknüpfungspunkte für den Unterricht für eine Vielzahl unterschiedlicher Fächer. Lernen Sie das Museum und die aktuelle Sonderschau kennen und finden Sie heraus wie Sie das Museum als außerschulischen Bildungsort in Ihren Unterricht integrieren können.
Vor 28 Jahren bereiste die Lübecker Autorin Charlotte Kerner die Osterinsel. Diesen einsamsten Ort der Welt machte sie Jahre später zu einem Schauplatz in ihrem Near-Future-Roman KOPFLOS, weil es ein Ausnahmeort für Ausnahmegefühle ist. Denn in die stürzt eine Kopftransplantation ihre Romanfiguren. Das letzte Buchkapitel trägt den Titel „Am Nabel der Welt.“ So nennen und erleben die Bewohner:innen der Osterinsel bis heute ihre Heimat, auf der auch der alte Vogelmann-Kult noch lebendig ist.
Anlässlich der Ausstellung liest Charlotte Kerner aus ihrem Roman KOPFLOS und erzählt etwas zur Entstehungsgeschichte des Buches und über ihre Reise auf die Osterinsel. Der Abend ist auch eine Art „zweite Buchpremiere“. Denn der bereits 2008 bei piper, München, erschienene Roman, der zwischenzeitlich vergriffen war, kann ab Ende März wieder, neu überarbeitet, bei dem Lübecker Rote Katze Verlag als book on demand bestellt werden.
Die Eintrittskarte zum Vortrag berechtigt zu einem weiteren freien Besuch des Museums.
Museum für Natur und Umwelt | Musterbahn 8 | 23552 Lübeck
Im Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk
Nach zwei Ausstellungen zum Verhältnis von Mensch und Umwelt sowie zu Religionen geht es nun unter dem Titel „Afrika und Lübeck – eine Spurensuche“ um die historischen und heutigen Beziehungen Lübecks zu den Ländern, Menschen und Kulturen des Kontinents. Hierbei werden ein zeitlicher Bogen vom kolonialen Sklavenhandel bis zu Lübecks heutiger Rolle als Fair Trade Stadt gespannt und historische Lübecker Aktivitäten in Afrika mit Stimmen aus der heutigen afrikanischen Community in der Stadt kontrastiert. Die Schau umfasst Kunstwerke aus dem Nachlass des Kieler Afrika-Sammlers Bernd Muhlack ebenso wie Exponate und Interviews, die vom heutigen afrikanischen Leben in Lübeck zeugen.
Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk
Kokerstraße 1-3
23569 Lübeck