zum Hauptinhalt springen
Osterinsel, Foto: Andreas Mieth
Männliche Figur, Chile, Rapa-Nui, Osterinsel
Ruta del fin del mundo, 2022

Esperanza en el fin del mundo – de la Tierra del Fuego a la Isla de Pascua     
              Español  aquí 

Hoffnung am Ende der Welt –
Von Feuerland zur Osterinsel

Eine Ausstellung der Völkerkundesammlung Lübeck mit dem Museum für Natur und Umwelt.

Mit Feuerland und der Osterinsel nehmen wir zwei als „Ende der Welt“ bekannte Inseln in Augenschein. Die Ausstellung kombiniert hochwertiges Fotomaterial über die naturräumlichen Gegebenheiten mit Exponaten und historischen Daten über die indigenen Gemeinschaften Chiles und Argentiniens. Im Zentrum bleibt dabei stets die Anpassung dieser Menschen an die im Laufe der Zeit wechselnden klimatischen und historischen Bedingungen. Ihr Beispiel kann als ein Zeichen der Hoffnung in unserer heute zunehmend von globalen politischen und klimatischen Veränderungen geprägten Welt dienen. 

Die Osterinsel gilt nicht nur als der entlegenste Ort der Welt, sondern wird auch immer wieder als mahnendes Beispiel für eine Gesellschaft zitiert, die sich durch ihren Raubbau an der Natur selbst zerstört hat. Tatsächlich ist die Geschichte der Insel neueren Forschungen zufolge vielmehr jedoch geprägt von einer bemerkenswerten Anpassung der indigenen Bevölkerung an die ökologischen Veränderungen, so dass sich die Menschen selbst nach ihrer Kolonisation durch Chile eine eigenständige Kultur bewahren konnten.

Dramatischer war das Schicksal der Indigenen Patagoniens und Feuerlands, die als Jäger und Seenomaden eine sehr naturnahe Lebensweise pflegten. Durch den Zusammenstoß mit europäischen Goldsuchern und Schafzüchtern, die sich Ende des 19. Jahrhunderts in der Region niederließen, wurden ihre Kulturen nahezu ausgelöscht. Erst in jüngster Zeit findet eine Rückbesinnung auf altes Wissen und die eigene Identität Ausdruck, die für die Indigenen stets Hand in Hand mit dem Kampf um eine Bewahrung ihrer natürlichen Umwelt geht. Nebenbei wird auch der eine oder andere Bezug zu unserer Stadtgeschichte hergestellt. So stammen einige Exponate von einem Lübecker Auswanderer in die Südsee und von der Farm „Nueva Lubecka“ in Patagonien, während aus Südamerika stammende Nandus (Laufvögel) heute im Lübecker Umland eine Heimat gefunden haben.

Dieses Ausstellungsprojekt entsteht in Kooperation mit den indigenen Gemeinschaften sowie der Christan-Albrechts-Universität Kiel. Mit Dr. Andreas Mieth wird diese Ausstellung durch einen der weltweit führenden Ökosystemforscher für die Osterinsel wissenschaftlich begleitet. Zudem wird im Rahmen dieser Ausstellung ein erster Einblick in die neuesten Forschungen der Lübecker Völkerkundesammlung gegeben. Die Ausstellung ist zweisprachig in Deutsch und Spanisch konzipiert und wird von einem reichhaltigen Veranstaltungsprogramm begleitet. 

Korb | Binsen | Feuerland, 19. Jh.
Patagonien, Foto: Andreas Mieth
Steigbügel, Patagonien
Patagonien, Foto: Andreas Mieth
Daniela Gallardo | Halsschmuck | Binsen, Metall | Chile, Punta Arenas, 2021
Adriana Mercado |ohne Titel | Öl auf Leinwand | Chile, vor 2023
Camila Santibáñez | Schmuckensemble | Binsen, Metall | Chile, 21. Jh.
Hema’ny Molina | Federschmuck | Chile, 21. Jh.
Marecela Comte | Inspirado en Karwkynkcá | Knüpfarbeit | Chile, vor 2023
Sandino Valdebenito | Burbuja y Pez | Öl auf Leinwand | Chile, vor 2023
Daniela Gallardo | Binsen-Korb | Punta Arenas, Chile, 2022
Souvenirobjekt "Geistwesen der Selk'nam", Holz, 21. Jh.