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Stirnmaske der Nuxalk (Bella Coola)

Stirnmaske der Bella Coola

Kanada, 19. Jh.; Holz, bemalt, Zedernbast, L: 76 cm, H: 24 cm; Inv. Nr.: 4351, Kauf: J. F. G. Umlauff, Hamburg,1904 (Sammlung Jacobsen 1885)
Geheimbünde mit ihren Feiern zur Initiation dominieren im Winter das Geschehen bei den Indianern der Nordwestküste. Einer der bedeutendsten Geheimbünde war und ist der Hamatsa-Bund der Kwakwaka’wakw (Kwakiutl), dessen ausgeprägtes Zeremonialwesen benachbarte Ethnien beeinflusst hat, u.a. die nordöstlich von ihnen lebenden Nuxalk (Bella Coola). Dem Hamatsa-Bund gehören alle hochrangigen Häuptlinge und Schamanen an. Bei den Ritualen des Männerbundes treten große, hölzerne, Vogelmonster darstellende Masken auf, die auf der Stirn getragen werden. An ihnen sind dichte Zedernbaststränge befestigt, die Gesicht und Körper des Tänzers weitgehend verdecken. Die Maske mit ihrem langen, beweglichen Schnabel mit einer kreisförmigen Öffnung verkörpert das gefürchtete Vogelmonster Krummschnabel, das eine Erscheinungsform des mythischen Menschenfressers ist, der am Nordende der Erde lebt. Wolfgang Haberland hält es für möglich, dass diese Maske 1886 in Hamburg gefertigt wurde. Zu dieser Zeit hielt sich eine Gruppe Nuxalk-Indianer im Rahmen einer deutschlandweiten Völkerschau, die der norwegische Kapitän Jacobsen für Carl Hagenbeck organisiert hatte, in Hamburg auf.